Akzeptanz innovativer ÖPNV-Konzepte bei professionellen Akteuren
Im Forschungsprogramm „Mobilität und Verkehr“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden in den letzten Jahren verschiedene Forschungsinitiativen gestartet, die ein verbessertes Verständnis der Verkehrsentwicklung sowie verbesserte Entscheidungsgrundlagen für Verkehrspolitik und Verkehrsplanung bringen sollen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das Projekt „Akzeptanz innovativer ÖPNV-Konzepte bei professionellen Akteuren“ den Umsetzungsbedingungen und Zukunftsaussichten innovativer, differenzierter Konzepte für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum am Beispiel der Region Trier. Typische Barrieren gegen eine innovative und offensive Angebotsgestaltung im ÖV sollten identifiziert und Strategien zum Umdenken aufgezeigt werden. Das Projekt wurde durch ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Monheim, Lehrstuhl für Angewandte Geographie und Raumentwicklung an der Universität Trier, und unter Beteiligung des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie sowie der TU Freiberg bearbeitet.
Für die Untersuchung wurde ein Methodenmix verwendet. Den empirischen Kern bildeten dabei insgesamt 48 sehr detaillierte Experten-Interviews und eine umfangreiche Analyse kommunaler und regionaler Kenngrößen zur Mobilität und Verkehrsinfrastruktur in der Region.
Die Studie belegt in ihren Ergebnissen zum damaligen Zeitpunkt deutliche Vorbehalte einiger professioneller Akteure auf lokaler und regionaler Ebene gegenüber dem ÖPNV. Oftmals ergab sich auch eine freundliche Resignation hinsichtlich der Zukunftschancen und Innovationspotentiale.
Der Inhaber des Büros für Mobilitätsberatung und Moderation, Maik Scharnweber, analysierte im Rahmen des Forschungsprojekts die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs und des motorisierten Individualverkehrs in der Region Trier.
Dabei erfolgte eine Analyse wichtiger Eckdaten der Verkehrsinfrastruktur, wie:
- Auswertung der Straßennetzdaten
- Auswertung der Angebotsdaten und Leistungsdaten des öffentlichen Verkehrs (ÖV)
- Analyse der direkten Ausgaben der Gebietskörperschaften für die Infrastrukturprojekte im MIV und ÖV.
Ausgehend davon erfolgte auf der Grundlage der kommunalen Haushaltspläne für die Kreise und die Verbandsgemeinden eine detaillierte Auseinandersetzung mit den fiskalischen Prioritäten in der Untersuchungsregion. Dabei wurde deutlich, dass die Infrastrukturprioritäten der lokalen, regionalen und überregionalen Ebene zum damaligen Zeitpunkt weit über Proporz autoorientiert war.